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An dieser Stelle noch einige weitere Angaben zu diesem Themenfeld:
Windenergieanlagen erzeugen neben hörbarem Störschall auch nicht hörbaren Infraschall und tieffrequenten Schall. In einem vierseitigen Thesenpapier (vom 19. Nov. 2014) geben Dr. med. Dorothea Fuckert und Dr. med. Manfred Fuckert einen Überblick zur hierzu reichlich erschienenen – hauptsächlich englischsprachigen – Fachliteratur. Lapidare Aussagen, dass diese tieffrequenten Geräusche unter der Wahrnehmungsschwelle des Menschen liegen und deshalb unschädlich seien, können auf der Grundlage vorhandener Studien nicht akzeptiert werden. Die verantwortlichen Behörden stehen nach unserer Einschätzung in der Pflicht, entsprechende Rücksichtnahme und Vorsorge walten zu lassen, damit mögliche Auswirkungen auf die Gesundheit des Menschen nicht ignoriert und bereits vorliegende Berichte von Anwohnern zu ihren Beschwerden ernst genommen werden. – Hier lesen Sie mehr: Gesundheitsrisiken ILFN WEA Drs M u D Fuckert 2014
„Eines Tages wird der Mensch den Lärm ebenso unerbittlich bekämpfen müssen, wie die Cholera und die Pest.“ (Robert Koch, 1910)
Hörbarer Störschall und Infraschall
Beim vor allem nächtlich sehr geringen Ruhepegel in ländlichen Siedlungsgebieten wirkt sich Störschall durch Windkraftanlagen massiv auf Lebensqualität und Gesundheit aus. Es geht dabei nicht nur um das Gehör an sich, sondern um Störungen des Stresshormonhaushalts. Aus Nachtfluguntersuchungen ist bekannt, dass „Lärmbelastung im Schlaf (…) als besonders kritisch“ gilt. So könne nächtlicher Lärm bereits bei Einzelpegeln ab 40 dB(A) auf Dauer zu Gesundheitsgefährdungen führen, wenn sich die Einzelpegel um mehr als 3 dB vom Geräuschhintergrund unterscheiden. Nach übereinstimmenden wissenschaftlichen Untersuchungen wird eine Erhöhung um 10 dB als Verdopplung der Lautstärke empfunden.“ (wikipedia, Stichwort „Lärm“) In den Wohngebieten rund um einen „Windpark Markgrafenwald“ wären Pegelerhöhungen von über 20 dB(A) zu erwarten.
Hinzu kommen alarmierende medizinische Hinweise, dass auch tieffrequenter Schall bzw. Infraschall zu negativen gesundheitlichen Auswirkungen führen kann, bspw. Überdruck in der Hörschnecke oder eine Stimulation des Unterbewusstseins. Symptome wie Pulsation, Unwohlsein, Stress, Unsicherheit, Gleichgewichtsstörungen, Schwindel, Übelkeit, „Seekrankheit“, Tinnitus, Druckgefühl im Ohr, Schlafstörungen, Panik, Blutdruckanstieg und Konzentrationsstörungen können die Folge sein.
Es gibt zum Infraschall durch Windkraftanlagen konträre Positionen; warnende Stimmen werden im Zuge politischer Ideologie meist leichtfertig als „Panikmache“ abgetan. Seit einiger Zeit beschäftigt sich das Ärzteforum Emissionsschutz sowie eine Arbeitsgemeinschaft aus Medizinern und Wissenschaftlern (aus Hessen, Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein, Bayern, Brandenburg, Berlin, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen) kritisch mit Windkraftanlagen und ihren Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit. In einem Schreiben der länderübergreifenden ärztlichen Arbeitsgemeinschaft heißt es, die „… Machbarkeitsstudie zu Wirkungen von Infraschall des Bundesumweltministeriums untersucht seit 2011, wie Infraschall und seine medizinischen Wirkungen gemessen und beurteilt werden können. Abschließende Ergebnisse stehen immer noch aus. Bereits jetzt ist aber ein Ergebnis sicher: dass erst 2000 Meter Abstand zur Windkraft-Emissionsquelle eine größere, aber nicht absolute Sicherheit vor emissionsbedingten Gesundheitssschäden bietet. …“ Wir legen Ihnen dringend ans Herz, sich über folgende Auswahl von pdf-Dateien (Links anklicken) über das Risiko Infraschall durch Windkraftanlagen ausgiebig zu informieren: Ärzteforum Emissionsschutz Übersicht – Ärzteforum Off. Brief an Seehofer 02.02.14 – Ärzteforum zu Abstandsregelungen – Infraschall und TA Lärm – Infraschall Forschung Prof. Dr. A. Salt
Optische Bedrängnis – Lichtverschmutzung – Eiswurf – Waldbrandgefahr
Zu den erheblichen Auswirkungen von Windkraftanlagen zählt auch die optische Bedrängnis; sie gehört neben der Schallbelästigung zu den nicht zuletzt rechtlich relevanten Folgen. Lichtverschmutzung ist in waldnahen Regionen nicht zu unterschätzen. Eiswurf der Rotoren gefährdet nicht nur Wanderer im Winter.
Waldbrandrisiko durch Windradbrand – die völlig unterschätzte Gefahr der Windkraft im Wald? (Aufnahme: August 2000; John McColgan; public domain)
Unter Sicherheits- und Gesundheitsaspekten fällt zudem die geradezu groteske Vernachlässigung des sommerlichen Waldbrandrisikos durch Windradbrand bei Windkraftanlagen über Wald auf. Was schon auf freiem Feld nur noch das so genannte „kontrollierte Abbrennenlassen“ entflammter Rotoren zulässt (Merke: „Ein kontrolliertes Abbrennenlassen ist mit einem ordnungsgemäßen Brandschutz nicht zu vereinbaren.“ Quelle: Rechtslupe) würde bei derselben Form praktizierter Hilflosigkeit angesichts eines Windradbrands im Markgrafenwald zu unkalkulierbaren Folgen auch für die angrenzenden Waldbrunner, Mudauer und Eberbacher Ortsteile führen. Bezüglich Brandrisiko und anderer Schäden sei hier bspw. auf die sehr informative Website der BI Birkenau verwiesen: http://www.windparkbirkenau.de/?p=951
Autor: Michael Hahl M.A., Geograph, verfasst etwa 2014