Zur Berichterstattung über die Gemeinderatsitzung am 23.01. und den Faktenstand zu den Schwarzstorch-Horsten – siehe http://www.katzenpfad.de/?p=120674 – lesen Sie hier einen Kommentar:
Der im katzenpfad gewählte Titel „Keine Schwarzstorch-Horste im Markgrafenwald“ ist irreführend und gibt den Faktenstand falsch wieder. Tatsache ist, dass die bisher gefundenen Horste in Markgrafenwald und Umgebung von einem ausgewiesenen Schwarzstorch-Experten nicht als diesem Großvogel zugehörig eingeordnet wurden. Diese Begutachtung ist aufgrund des angesehenen Status von C. Rohde anzuerkennen. Tatsache ist aber auch, dass bisher keineswegs das komplette relevante Gebiet, nämlich drei Kilometer Radius um alle zwölf projektierten Windkraftanlagen-Standorte, abgesucht worden wäre, also längst nicht alle als Brutstätten für den Schwarzstorch in Frage kommenden Nischen. Dieses Defizit lässt sich leicht belegen und wird sicherlich auch von der Unteren Naturschutzbehörde auf Anfrage genau so bestätigt.
Das heißt, man konnte bislang lediglich eine Auswahl von Großhorsten begutachten, nicht mehr und nicht weniger. Nun ist es so, dass die Hinweise auf Schwarzstorch-Brut im betreffenden Gebiet groß sind (etliche entsprechende Flugbeobachtungen seit über drei Jahren), aber offensichtlich der dazu gehörige Schwarzstorch-Horst (oder die Horste) noch nicht gefunden wurde. Wer selbst im Gelände schon einmal gesucht hat, weiß sehr gut, wie schwierig und fast unwahrscheinlich der Erfolg ist, trotz signifikanter Hinweise auf ein Brut-Habitat. Um das Suchen der sprichwörtlichen Nadel im Heuhaufen methodisch zu professionalisieren, ist dringend eine Schwarzstorch-Raumnutzungsanalyse zu fordern, die wieder von dem bereits beauftragten Experten durchgeführt werden sollte, und zwar ab Ende März, wenn die Schwarzstörche ins Höllbachtal, Reisenbacher Tal usw. zurückkehren. – Mehr dazu in unserer bereits vor drei Tagen eingepflegten Stellungnahme.
Karte: Wir haben die Kartengrundlage von F. Laier (OGBW), die eine Zusammenstellung der ihm (bis Ende September 2013) bekannten Schwarzstorchbeobachtungen im Umfeld des Markgrafenwalds wiedergibt, im November 2013 noch durch namentlich dokumentierte Augenzeugenberichte aus dem Höllgrund erweitert; daraus ergeben sich für den Zeitraum 2011 bis 2013 die in der Karte (rechts) dargestellten Positionen der Schwarzstorch-Sichtungen; selbstverständlich wird es darüberhinaus noch weitaus mehr Beobachtungen gegeben haben, die bisher aber schlichtweg nicht von Augenzeugen gemeldet wurden. Sollten Sie, werte Leser, im Gebiet ebenfalls Schwarzstorch-Beobachtungen gemacht haben, können Sie sich gerne auch an die IHO wenden. Ab Ende März werden unsere Schwarzstörche wieder einfliegen und ihre alten Horstplätze suchen. (Karte zum Vergrößern anklicken)
Autor: Michael Hahl M.A., Geograph